virtuelle SynologyNAS (DSM) mit Proxmox als LXC-Container

Allgemein

Viele Jahre lang hatte ich zwei QNAP NAS, um meine Daten irgendwo zu sichern. So praktisch das am Anfang auch war, irgendwann ärgerte ich mich über den fehlenden Support und den Stromverbrauch.

Heute besitze ich drei Intel NUCs (verschiedene Generationen), wovon einer mein Desktop-PC ist und mittels VESA-Halterung unsichtbar hinter dem Monitor hängt und die anderen beiden meine Proxmox-Server sind. Ursprünglich als Proxmox Virtual Environment (PVE) und Proxmox Backup Server (PBS) geplant, entwickelten sich beide schnell zu vollwertigen Proxmox Servern, die im Haus verteilt sind. Dabei verfolge ich konsequent die 3-2-1 Backup Strategie, d.h.

  • 3 Kopien der Daten (Originaldaten und zwei Backups) auf
  • 2 unterschiedlichen Speicherarten (SSD und Cloud) und
  • 1 davon an einem anderen Ort.

Für die Cloud habe ich mich für pCloud entschieden – ein Schweizer Unternehmen, bei dem ich vor vielen Jahren einen Lifetime-Account erworben habe.

Vor kurzem habe ich mir überlegt, warum ich nicht wieder ein NAS für die Datenspeicherung verwenden sollte und da ich 2 Proxmox-Server habe, habe ich mich entschlossen, den 2. Server neben seiner nVME mit einer 2 TB SSD (ja, das reicht mir, die pCloud hat den doppelten Speicher) auszustatten und dort eine NAS-Lösung zu installieren.

Mit Harveys Virtual Environment hatte ich bereits aus anderen Gründen sehr gute Erfahrungen gemacht, dies ist mittlerweile ein kommerzielles Projekt unter HJS Solutions. Harvey bietet für derzeit knapp 10 GBP ein Skript an, das Proxmox-Templates für Windows 10, Windows 11, Windows Server 2022, Android und diverse macOS inklusive dem neuen Sequioa sowie den SynologyNAS Disk Station Manager (DSM) herunterlädt und einen einfachen Import ermöglicht.

Nach der Bestellung erhaltet ihr die Zugangsdaten zum HSVE-Portal und könnt das Skript herunterladen. Anschließend loggt ihr euch als root auf eurem Proxmox-Server ein und kopiert das Script in euer Home-Verzeichnis.

Im nächsten Schritt startet ihr das Skript:

root@pbs:~# bash hjssolsetup.sh 

Das Skript begrüßt euch sofort mit einem Menü, wählt die Nummer 5:

===== HJS Solutions One Click Template Setup =====
1. Start Configuring (macOS)
2. GPU Configuration
3. Template Download (macOS)
4. Prep for WiFi/BT Passthrough (macOS)
5. Download our other OCT (Windows, DSM, Android)
6. Exit
================================
Enter your choice: 

Und dann die Nummer 1 für die DSM (SynologyNAS).

Choose from the following Operating Systems:
1. HJS DSM
2. HJS Windows 10
3. HJS Server 2022
4. HJS Windows 11
5. HJS Android
Enter your choice (1-4): 

Der Download beginnt sofort. Ihr findet ihn dann unter local/Backup in eurer Proxmox-GUI (wenn ihr mehrere Templates herunterladet, macht euch am besten eine kleine Notiz unter Notes, so wie ich es hier gemacht habe, sonst verliert ihr irgendwann den Überblick).

Das Template liegt hier also als Backup mit gut 362 MB vor. Mit dem Restore-Button kann das Template wieder zu einem aktiven LXC-Container gemacht werden.

Wähle einen Speicherort für den LXC-Container aus und lasse die restlichen Einstellungen unverändert, der Restore-Vorgang ist in wenigen Sekunden abgeschlossen.

Als nächstes musst du deiner DSM-Instanz noch ein weiteres Laufwerk (Storage) zuweisen, auf dem die Daten letztendlich gespeichert werden, da das Template dieses nicht automatisch anlegt.

Also klicke auf Add, wähle den entsprechenden Storage aus (ggf. vorher initialisieren und formatieren) und klicke wieder auf Add – das war’s.

Nach dem Start des Containers wechselt man in die Console und sieht, dass der Arc Config Mode geladen ist. Hier wählst du zunächst das Modell aus:

Ich habe mich direkt für die erste Variante entschieden, es ist ja sowieso alles virtualisiert und ich hänge die virtuellen Festplatten jetzt nicht in ein virtuelles Raid. Die zu installierende DSM-Version wird einfach mit OK bestätigt:

In den nächsten Auswahlfeldern wählst du direkt die erste Möglichkeit (YES)

Auch im folgenden Auswahlfeld habe ich alles beim Standard gelassen:

Die folgenden Warnmeldungen einfach wegklicken und auch dann wieder mit der Vorauswahl weitermachen:

Anschließend werden die aktuellen Patches eingespielt:

Dann wirst du gefragt, ob du neu booten möchtest – beantworte auch dies mit YES

Danach startet der Container im Arc DSM Mode und zeigt dir an, über welche IP und Port (in der Regel 5000) du die NAS erreichst. Gib die entsprechende IP und Port in den Browser deiner Wahl ein und tada!

Folge auch jetzt wieder dem Dialog (neueste Version herunterladen)

Dann kommt die Meldung, dass alle Daten auf Volume 1 gelöscht werden. Da dies nur ein virtueller Datenträger ist, den ich gerade erstellt habe, brauche ich mir keine Sorgen zu machen.

Dann erfolgt noch mal die dringende Warnung, die nur bestätigt werden kann, wenn du die Modellbezeichnung der NAS eingibst und auf LÖSCHEN klickt.

Und dann startet auch schon die Installation:

Anschließend startet das System nach spätestens 10 min neu:

Und dann bist du auch schon fertig.

Du wirst nach Gerätename, Benutzername und Passwort gefragt.

Die nächste Frage kannst du wieder mit der Standardauswahl beantworten:

Die folgende Abfrage habe ich übersprungen

Natürlich erlaube ich NICHT, das Daten gesammelt werden.

Die folgenden „nervigen“ Abfragen können übersprungen werden (kein Screenshot), interessant wird erst erst wieder danach, wenn es darum geht, den Speicher einzurichten

Die folgende Frage nach dem Speichertyp kann ich für dich nicht beantworten, ich habe mich in meiner Umgebung für Basic entschieden.

Anschließend musst du dein Laufwerk auswählen (anhaken) und auf WEITER klicken

Die Laufwerkprüfung kannst du überspringen

Dann wählst du mit Klick auf MAX die maximale zugewiesene Kapazität aus und klickst auf WEITER

Die Frage nach dem Dateisystem habe ich mit BTRFS beantwortet, aber auch das steht dir frei:

Du kannst dein Laufwerk verschlüsseln, wenn du magst

Und am Ende übernimmst du alle gemachten Einstellungen, auch hier wirst du zur Sicherheit nochmal gefragt, ob das für dich okay ist:

Jetzt sind wir fast fertig, es fehlen nur noch die Freigabeordner – denn ohne die macht eine NAS keinen Sinn. Also Filestation anklicken und schon kommt der entsprechende Hinweis:

Wenn man auf OK klickt, erscheint direkt der nächste Dialog, in dem man einen Namen für den Freigabeordner angeben muss. Ich habe meinen hier public genannt.

Auch hier können – nur für den Ordner – weitere Sicherheitsmaßnahmen und erweiterte Einstellungen vorgenommen werden.

…und am Ende alles bestätigen:

Dann kommt der wirklich wichtige Teil – die Benutzerrechte. Bis jetzt hast du 3 Benutzer im System, den Admin, einen Gast und den Benutzer, den du bei der Einrichtung angelegt hast. Und für jeden kannst du gezielt auswählen, ob jemand gar keine (guest), nur Leserechte oder auch Schreibrechte hat.

Aber halt! Bevor du einfach weiterklickst, schaue dir die anderen Benutzergruppen an, da gibt es die lokalen Gruppen und internen Systembenutzer

Wenn du mal Probleme hast, auf dein NAS von extern zuzugreifen, dann mache dir immer Gedanken, wie der Zugriff gerade erfolgt (zum Beispiel per http) und ob dann auch die nötigen Rechte gesetzt sind.

Für erste kannst du die Einstellungen so übernehmen und dann war es das auch schon

Wenn man nun im Windows Explorer oder Safari in der Adresszeile \ (bei mir also \192.168.178.150) eingibt und mit den Anmeldedaten aus der NAS-Installation bestätigt, sieht man die Freigabe auch im Netzwerkordner seines PCs und kann dort Daten ablegen oder abrufen.

Viel Erfolg beim selber einrichten!

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